Im Februar: MS-Fatigue
02.2020
Die Fatigue ist eine MS-spezifische Form der Müdigkeit und eines der häufigsten Symptome MS-Betroffener.
Chronische Fatigue tritt immer wieder bei Infektionen, Multipler Sklerose oder nach einer Krebserkrankung auf. Wie äußert sich Fatigue? „Sogar nach zehn Stunden Schlaf, immer noch müde zu sein“. Die Fatigue ist eine Müdigkeit, die sich nicht einfach „wegschlafen“ lässt. Über 80% der von Multipler Sklerose (MS) Betroffenen leiden unter Fatigue, einer speziellen Form der Müdigkeit. Es gibt drei Arten von Fatigue: die motorische Fatigue zeigt eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die kognitive Fatigue meint dagegen die Ermüdung durch mentale Aktivitäten. Und es gibt Betroffene, die sowohl unter der motorischen wie kognitiven Fatigue leiden. Die Fatigue kann als einzelnes Symptom oder auch in Kombination mit anderen MS-Symptomen auftreten.
Die Fatigue steht im Allgemeinen für eine Abnahme der Grundenergie und behindert alltägliche Aktivitäten. Das bedeutet die körperliche und oder kognitive Fähigkeit nimmt im Lauf des Tages deutlich ab. Betroffene müssen sich diesen Auswirkungen anpassen und ihren Alltag entsprechend neu organisieren. Die Folgen der Fatigue sind vielfältig und individuell verschieden. Ermüdende Faktoren der Fatigue:
- Temperatur: Im Sommer ermüdet die Hitze und die erhöhte Körpertemperatur verlangsamt die Leitungsgeschwindigkeit der Nervenbahnen.
- Tageszeit: Die Leistungsfähigkeit nimmt für viele Betroffene gegen Abend drastisch ab.
- Schmerzen: Das egalisieren benötigt zusätzliche Energie.
- Hirnleistungsstörungen: Die notwendige Überwindung benötigt zusätzliche mentale Ressourcen und Energie.
- Schlafstörungen: z. B. Schmerzen und häufige Toilettengänge stören den normalen Schlafrhythmus.
Was können Betroffene tun? Die Fatigue ist in der Regel nicht sichtbar. Betroffene sollten deshalb zunächst „Erkennen und Benennen“ d.h. in der Kommunikation versuchen die Symptome „sichtbar“ zu machen. Sämtliche Symptome der Fatigue und ihre Auswirkungen nach Möglichkeit nur mit Fachpersonen wie Neurologen und Neuropsychologen besprechen.
Interdisziplinäres Fatigue-Zentrum an der Berliner Charité
Die Charité Universitätsmedizin Berlin verfügt Deutschlandweit über das erste Zentrum zur Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Fatigue. Das interdisziplinäre Team aus Ärzten und Wissenschaftlern erforscht die Ursachen der Fatigue und führt auchTherapiestudien durch. Die Fatigue kann als eigenständiges Krankheitsbild, auch Myalgische Enzephalomyelitis genannt, auftreten, als auch mit anderen Erkrankungen einhergehen. Für Patienten mit Multipler Sklerose, die an Fatigue leiden, bietet die Hochschulambulanz für Neuroimmunologie im ECRC am Campus Berlin-Buch eine spezielle Sprechstunde an.
Weitere Informationen für Interessierte unter cfc.charite.de
Ihre „Bella“
Quelle: Charité Berlin